Neue Arbeitszeitmodelle: Flexibilität, Flexibilität, Flexibilität!

Arbeiten bis zum Umfallen, Workaholics – das war gestern. Der neue Anspruch an die Arbeit und das Leben ist eine ausgewogene Work-Life-Balance. Doch nicht ohne Grund hält sich das Vorurteil, Work-Life-Balance gäbe es für Chirurginnen und Chirurgen nicht. Flexibilität von allen Beteiligten ist gefragt - besonders jedoch seitens der Klinik als Arbeitgeber.

Sehr gute betriebliche Mittel für eine ausgewogene Work-Life-Balance sind Teilzeitmodelle und Arbeitszeitflexibilisierung. Es ist aber gar nicht so leicht, diese Modelle in einem Bereich einzuführen, in dem viele Einsätze schwer planbar sind wie eben in der Chirurgie.

Doch auch in der Chirurgie werden bereits verschiedene Teilzeitmöglichkeiten eingesetzt. Hierbei gilt es flexibel auf die individuellen Bedürfnisse der Einzelnen einzugehen. Neben klassischer Teilzeit (50-Prozent-Stellen) gibt es etwa auch die Möglichkeit, 60, 75 oder 80 Prozent der normalen Arbeitszeit tätig zu sein. Die Gestaltung dieser vollzeitnahen Teilzeitstellen ist wiederum an die jeweiligen Bedürfnisse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer anzupassen: Täglich verkürzte Arbeitszeiten oder aber ganze Arbeitstage mit ein bis zwei freien Tagen in der Woche, um sich um den Nachwuchs oder pflegebedürftige Angehörige kümmern zu können. Dafür gibt es bereits verschiedene Beispiele (siehe hierzu auch: Beispiele.)

Teilzeit kann sowohl im normalen Klinikalltag als auch in der klein-segmentierten Aufgaben- spezialisierung realisiert werden. Zwar verlängert sich beispielsweise die Weiterbildungszeit, wenn diese in Teilzeit absolviert wird, doch wird den Assistenzärztinnen und -ärzten diese Zeit für ihre Ausbildung angerechnet, wenn diese mindestens die Hälfte der wöchentlichen Arbeitszeit umfasst. Detaillierte Informationen erfahren Sie bei den zuständigen Landesärztekammern.

Teilzeitstellen können außerdem in speziell abgegrenzbare Arbeitsbereichen identifiziert werden. Diese bieten sich vor allem für Ärztinnen und Ärzte nach der Facharztausbildung oder in einer Ausbildungspause an. Ein möglicher spezialisierter Aufgabenbereich könnte beispielsweise die Intermediate-Care-Betten-Betreuung im Intensivbereich sein.

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Europäischen Sozialfonds für Deutschland und der Europäischen Union